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4. Blogbeitrag – Gestrandet in Piha, angeschwemmt in Muriwai

Kia ora und haere mai,


hallo und willkommen zurück zu meinem Blog!


In Piha angekommen begrüßte uns Jeremy herzlich bei sich und am Abend gab es eine kleine „Party“ mit seinen Freunden. Es war wunderschön mal in einer größeren Gemeinschaft zusammen zu sitzen, der Gitarre zu lauschen und Geschichten zu erzählen. Wir durften selbst gemachten Schnaps probieren, der garnicht schlecht schmeckte. Die Nacht über schlief ich netterweise in Jeremys Campervan auf der Straße vor dem Haus. Das war das erste Mal für mich, dass ich in einem Auto geschlafen hatte. Es war seeehr gemütlich, was wahrscheinlich an der großen, weichen Daunendecke lag. Am Morgen wurde ich von der Müllabfuhr geweckt, kurz darauf kam auch Jeremy raus und ich musste wohl oder übel aufstehen. Er bot mir an mit ihm zum Strand zu fahren, um einen Kaffee zu kaufen, was ich freudig annahm. Dort trafen wir auch Carlos einer von Jeremys Freunden und dessen Freundin. Mit dem warmen Getränk in der Hand liefen wir etwas am Strand entlang und er erzählte mir von seinen Reisen im Auto. Von einer anderen Freundin die sich kurzerhand entschied im Meer nackt zu Baden, bekam ich den Tipp mir einen station wagon zu holen, also ein Kombi mit großem Ladevolumen. Das sei bequemer zum drin schlafen.


Mittags musste Jeremy auch schon wieder weg, zu seinem Grundstück im Norden, auf dem wir letzte Woche mit seiner Mutter übernachtet hatten. Er war so freundlich mich und Robin die kommenden Tage bis er wieder zurück ist bei sich wohnen zu lassen, wir sollten nur die Fenster putzen, als kleines Dankeschön.

Darüber waren wir mehr als dankbar und nutzen die Zeit endlich mal wieder Internet und Strom zu haben. Leider regnete es die paar Tage fast durchgehend, weshalb wir nicht viele Ausflüge machen konnten und die ganze Zeit nur im Haus saßen. Das Haus wurde auch das „Treehouse“ genannt, weil es so in den Bäumen versteckt war und man von der Toilette aus den Regenwald sah. Die Toilette war auch ein Phänomen für sich. Sie war außerhalb des Hauses über einen Steg erreichbar. Heißt wenn es regnete wurde man nass. Dafür hatte man auf dem Plumsklo eine wunderschöne Aussicht, auch dank der Glastüre. Ja ihr habt richtig gehört, eine durchsichtige Türe fürs Klo. Hier die Aussicht:

Jeremy lebt definitiv alleine. Aber es war keine Frage mal ein neues, interessantes Erlebnis. Leider gab es auch einen Nachteil von so vielen Bäumen umgeben zu sein: Schnacken. Unendlich viele. Es war fatal die Tür länger als zum rein und raus gehen zu öffnen. An einem Morgen bin ich aufgewacht und mein Gesicht war geschwollen wegen der vielen Stiche. Ich hatte alles unter die Decke gezogen, nur musste ich ja atmen. Sogar Ohrstöpsle musste ich rein machen um bei dem lauten Gesumme einschlafen zu können.

Da das Brot hier in Neuseeland so unglaublich schlecht ist verglichen zu deutschem Brot versuchte ich mich daran mein eigenes zu backen.










Es schmeckte garnicht so schlecht, doch es war definitiv mein erster Versuch, daran gab es keine Zweifel. Zwischendurch hatten wir auch ein paar Stromausfälle, da durch den vielen Regen Bäume auf die Stromleitungen fielen.


Am 7. Januar, musste Robin gehen, weil Jeremy zurückkam und er keine zwei Leute bei sich haben konnte. Etwas unwohl fühlte ich mich ja schon bei einem Mann Mitte vierzig ganz alleine zu wohnen. Doch es war meine einzige Option. Denn Robin war weg und somit auch meine einzige Möglichkeit von A nach B zu kommen, da es von Piha aus keine öffentlichen Verkehrsmittel gab. Jeremy plante am nächsten Tag nach Auckland zu fahren und bot mir an mich mitzunehmen um nach Autos zu schauen. So verbrachte ich den restlichen Tag auf „facebook market place“ und „trademe“ um nach geeigneten Autos zu schauen, die in meinem Budge lagen, nicht zu ranzig waren und in der Gegend in die Jeremy fahren wollte. Ein paar konnte ich ausfindig machen und so ging es am Morgen nach Auckland. Nachdem Jeremy seine Erledigungen gemacht hatte, besuchten wir ein Café. Dort stelle ich leider fest, dass mir ein Autoverkäufer nach dem anderen abgesagt hatte und meine neuen Nachrichten nicht raus gegangen sind, warum auch immer. Da saß ich also ziemlich niedergeschlagen, wissend dass heute meine einzige Möglichkeit ist ein Auto zu finden, weil ich sonst nicht mehr aus Piha raus komme ohne Jeremy. Er rief ein paar der Verkäufer an die ihre Telefonnummer angegeben hatten doch bei keinem klappte es. Auf dem Weg zum einzigen Auto das übrig geblieben war, ein Toyota mit 237k km für 4900$, das ich ungern wollte, schaute Jeremy selbst noch nach Autos. Erneut rief er zwei, drei Verkäufer an und fand ein passendes. Ebenfalls ein Toyota, hier aber ein Toyota Caldina für 4000$ mit nur 180k km. Die Dame am Telefon stimmte einem Treffen in der nächsten Stunde zu. Der Ort war eine Stunde außerhalb der Stadt und somit eigentlich viel zu weit weg für Jeremy mit seinem Zeitplan. Doch er war so unglaublich nett mit mir dort hinzufahren. In Pukekohe und bei der Familie angekommen inspizierte Jeremy das Auto, vor allem den Motorraum. Man war ich dankbar, dass er da war, ich habe ja überhaupt keine Ahnung von Autos, geschweige denn Motoren. Er checkte alles durch und wir begaben uns auf eine Probefahrt. Nachdem er alles einmal gedrückt, gedreht und ausprobiert hatte meinte er es ist ein gutes Auto und ließ mich den Weg zurück selber fahren.

Da das Auto außerdem seine Initialen auf dem Kennzeichen hatte „JJC“ war er sich sicher, dieses Auto ist einfach dazu bestimmt meins zu werden. Zurück am Haus wollte ich eine Anzahlung tätigen, doch blöderweise klappte meine Bankapp nicht. Die Frau war aber auch ohne glücklich und so fuhren wir wieder zurück Richtung Piha. Jeremy meinte das sei normal hier bei den Kiwis, wenn man etwas sagt dann tut man es auch. Zurück in Piha überwies ich mir sofort den nötigen Betrag auf mein neuseeländisches Konto. Natürlich musste es auch hier ein Problem geben. Weil es Sonntag war und in Deutschland noch Samstag wurde der Vorgang noch nicht ausgeführt. Somit konnte ich nur warten und hoffen rechtzeitig das Geld zu erhalten, bevor ich am Montag zu ihnen sollte um das Auto abzuholen. Da Jeremy plante am Abend schon wieder abzureisen musste ich mir eine eigene Möglichkeit suchen um nach Auckland zu kommen. Per Anhalter? We will see. In diesem Fall war ich sehr froh um die Spontanität der Neuseeländer. Denn Jeremy entschied sich kurzfristig doch einen Tag länger zu bleiben. So besuchten wir abends noch einen Nachbarn und alten Freund bei dem wir auf der Terrasse den wunderschönen Sonnenuntergang anschauten, während wir Nachos mit selbst gemachtem Dip genossen. Früh am nächsten Morgen nahm mich Jeremy nach Auckland mit und er bot mir sogar an mich bis nach Pukekohe zum Auto zu fahren, wenn ich ein paar Stunden warten könnte. Damit hatte ich selbstverständlich überhaupt kein Problem und war mehr als dankbar diese Option zu haben. Denn sonst hätte ich fast drei Stunden und mehrere Bahnen und Busse nehmend gebraucht um dort hin zu kommen. Während Jeremy also wieder unterwegs war ging ich in eine Bibliothek und druckte mir einen selbst erstellten Autovertrag aus, damit ich immerhin etwas in der Hand hielt, dass das Auto bald mir gehört. Inzwischen war zum Glück auch die Überweisung getätigt worden und das Geld auf meinem Neuseelandkonto angekommen. Just in time. Nach einem Spaziergang durch die Gegend ging ich zum ausgemachten Treffpunkt und Jeremy fuhr mich nach Pukekohe. Da er einen weiteren Termin wahrnehmen musste, der im nächsten Ort war, ließ er mich dort raus und fuhr weg.

Mit dem Ehemann der Autoverkäuferin hatte ich mich vor einer Bank und seinem Arbeitsplatz verabredet. Er führte mich zum Parkplatz auf dem ich ihm die 4.000$ überwies und er mir den Autoschlüssel überreichte.

Jeyyyyy!! Ich bin nun offizielle Autobesitzerin! Überglücklich setze ich mich ins Auto und checkte erst mal noch die Lichter, da ich das bei der Probefahrt vergessen hatte. Alles funktionierte wie es sollte. Er unterschreib meinen Autovertrag und weg war ich zurück auf dem Weg nach Piha. Die ersten Kilometer hatte ich schon so meine Probleme auf der linken Straßenseite und ich war froh gerade nicht mitten in der vollen Stadt zu sein, sondern auf dem Land. Doch nach ein paar Kilometern hatte ich den dreh raus, so schwer war es nun echt nicht, besonders bei einem Automatik.


Zurück in Piha machte ich mir mein Abendessen alleine, weil Jeremy wieder weg war, unterwegs in den Norden. So verbrachte ich eine letzte Nacht im Treehouse, spielte auf Jeremys Ngoni, was mir echt viel Spaße machte. Wenn ich zurück in Deutschland bin und Zeit habe muss ich definitiv Gitarre lernen. Am nächsten Morgen packte ich alles zusammen und buchte noch einen Service für mein Auto. Das sollte man definitiv nach oder eigentlich am besten vor einem Autokauf tun, um sicher zu sein, dass alles läuft. Nachdem das ausgemacht war fuhr ich los Richtung Muriwai Beach. Denn dort befand sich mein nächster Wwoofing Platz den ich vor ein paar Tagen gefunden hatte.


Gegen Nachmittag kam ich bei deren Grundstück an. Die Hunde Sarah und Kuru begrüßten mich mit lautem Gebelle. Bo kommt ursprünglich aus Deutschland ist aber schon mit 19 Jahren ausgewandert. Zwischendurch lebte sie in Australien, danach kam sie nach Neuseeland und ist seitdem geblieben. Ihre Tochter kam dort zu Welt, welche mit ihrem Mann und zwei Kindern bei ihr im Nachbarhaus lebt. Bo nahm mich mit zu einem Strandspaziergang, damit die Hunde raus kommen und sie mich besser kennen lernen kann. Da sie in der Vergangenheit mit Deutschen Wwoofern nicht die besten Erfahrungen gemacht hatte, war sie noch etwas skeptisch. Am nächsten Morgen zeigte sie mir meine Aufgabe. Das Lavendelbeet von Unkraut entfernen, stutzen und danach mit Rindenmulch auffüllen. Mit dieser Aufgabe war ich erst einmal ein paar Tage beschäftigt. Um halb 8 stand ich meistens auf, und gegen 8 begann ich mit der Arbeit. Bis um halb 1 arbeitete ich durch, dann gab es eine halbe bis ganze Stunde Mittagspause mit Essen und ausruhen. Danach machte ich noch mal weiter bis ungefähr 2/3pm. Die Nachmittage standen mir frei zur Verfügung. Am ersten Tag hatte ich meinen Car Service für den ich nach Auckland fuhr. Dabei wurde mein Öl gewechselt, Lichter überprüft, Reifendruck aufgefüllt, Bremsen gecheckt und vieles mehr von dem ich keinen Plan habe. Glücklicherweise war mit dem Auto alles in bester Ordnung und ich konnte guten Gewissens weiter fahren. Bo hatte auch fünf Pferde, für jeden der Familienmitglieder eins. Nachmittags ging sie gegebenenfalls ausreiten, zusammen mit den Hunden oder den Kindern.

Einmal nahm sie mich mit und ich durfte mit ihr und der Enkelin zusammen in einem nahe gelegenen Waldgebiet, das extra für Reiter angelegt war ausreiten. Fast zwei Stunden waren wir unterwegs, was ich sehr genoss. Denn wann hat man schon mal die Möglichkeit hier kostenlos zu reiten? Es ging durch Wälder, Hügel hoch und wieder runter, durch sandiges Terrain bis schließlich zurück zum Parkplatz.


Am nächsten Tag arbeitet ich wieder meine gewohnten Stunden und durfte zu meiner Freude deutsches Brot mit richtiger Butter essen! Da Butter schwer ohne Kühlschrank zu halten ist und außerdem sehr teuer hatte ich seit Deutschland keine mehr gegessen. Aufgrund ihrer deutschen Herkunft geht Bo immer bei einem deutschen Bäcker einkaufen, zu meinem Glück. Es schmeckte einfach himmlisch!!! Es geht halt nichts über deutsches Brot.

Abends war ich von der ganzen Gartenarbeit echt fertig. Vor allem mein Rücken tat weh, weil ich immer in gebückter Haltung auf dem Boden rumkroch. Ich saß gerade am Küchentisch als Bo reinkam und mich fragte, ob ich ausreiten will. Wie gesagt war ich sehr erschöpft und hätte nichts lieber gemacht als mich einfach ins Bett zu legen. Wirkliche Lust hatte ich nicht, doch ich sagte mir wieder, du machst das jetzt Rachel, wer weiß wann du das nächste Mal die Möglichkeit hast zu reiten. Somit holten wir Luchy und Chin Chin von der Koppel und brachten sie zum Van. Wir fuhren zum Muriwai Beach hinunter, an dem es sogar einen extra Parkplatz für Reiter gab. Nachdem wir die Pferde gesattelt hatten und aufgestiegen waren ritten wir Richtung Strand. Als wir über den letzten Hügel sind und das Meer zu sehen war, war ich so glücklich. Zuvor bin ich nur ein einziges Mal am Strand geritten, damals mit Isabella an der Ostsee, an der wir leider schlechtes und kaltes Wetter hatten. Doch jetzt schien die Sonne auf uns herunter, gepaart mit ein paar schönen weisen Wolken. Wir ritten Richtung Norden, Schritt und Trab abwechselnd. Die Hunde Sarah und Kuru folgten uns. Ich versuchte direkt hinter Chin Chin zu bleiben, was mir nicht immer gelangt. Als wir schon bestimmt eine halbe Stunde unterwegs waren fragte mich Bo ob ich cantern also galoppieren möchte. Nichts lieber als das!

Die Sonne stand mittlerweile schon sehr tief und wir galoppierten diesen in der Endlosigkeit verschwindenden Strand entlang, weit und breit keine Menschenseele. Das war bei weitem der schönste Moment den ich hier in Neuseeland bisher erlebt habe.

Inzwischen war die Sonne kurz über dem Horizont. Wir drehten um und ritten begleitet von der roten Sonne und dem rauschenden Meer wieder Richtung Parkplatz. Bo war so lieb und schoss ein paar Bilder von mir, weil ich diese Augenblicke für immer erinnern will. Wir wechselten wieder zwischen Schritt und Trab, damit die Hunde hinterher kamen, bis wir als es schon dunkel war am Parkplatz ankamen. Die zwei Pferde bekamen ihren wohlverdienten Snack Äpfel und Karotten, bis wir uns auf nach Hause machten.





Am Morgen darauf machte ich mich wie immer an die Gartenarbeit, inzwischen war ich mit dem einen Beet fertig und hatte mich ans nächste gemacht.

















Nachmittags sollte ich noch in der kleinen Fabrik helfen, da sie ein essential Oil Business hatten und diese vor Ort hergestellt, befüllt und verpackt wurden. Ich bekam einen weißen Mantel und eine Haarhaube auf und verpackte die kleinen Fläschchen in Kartons. Wortwörtlich wie am Fließband wiederholten sich meine Hand griffe immer wieder. Es war eine sehr interessante Erfahrung und ich bin dankbar für diesen kleinen Einblick. Nach der Arbeit und dem gemeinsamen Abendessen mit der Familie lud mich Mareeba ihre Tochter ein ihr beim Pralinenmachen zu helfen. Da der Geburtstag ihres Sohnes Lyallen bevorstand hatte sie bereits angefangen welche für ihn im Fußballmuster zu machen. Sie zeigte mir den Ablauf: Zuerst wurde die Schokolade in der richtigen Temperatur erhitzt. Sobald sie flüssig war befüllte sie die Formen damit. Diese wurden bis zum Rand voll gemacht, gleich darauf umgedreht und abgeklopft, damit die Schokolade wieder hinaus läuft. So wurde die äußere Schicht hergestellt.


Zum Trocknen stelle sie sie an die Seite. Andere Formen wurden zuerst bemalt. Sie zeigte mir ein Beispiel eines Pinguins der mit einem feinen Pinsel und Schokolade in verschiedenen Farben auf die Form gemalt wurde. Sobald dies einen Tag getrocknet war konnte auch hier die äußere Schicht drauf. Ich durfte selber eine Herzform bemalen und im Anschluss meine eigenen Formen mit Schokolade befüllen und wieder entleeren. Es ist echt ein enormer Aufwand für so kleine Schokostücke. Das Ergebnis schmeckte aber unglaublich lecker. Verständlich, dass Mareeba das gerne hauptberuflich machen will und damit ihr Geld verdienen möchte. Sie hatte schon einen kleinen Onlineschop, der aber noch nicht vollständig ausgereift ist.


Der 18.01. war mein Ruhetag den ich erst einmal mit Ausschlafen begrüßte. Ich schrieb das Skript für ein weiteres Energie-Reporter Video was den restlichen Mittag einnahm. Im Anschluss packte ich meine Sachen und ging runter zum Strand.Dort wollte ich mich bei der Muriwai Surf School nach Stunden erkundigen. Sie hatten für die 3pm Stunde noch Platz weshalb ich mich spontan eintrug. Ich bekam einen Neoprenanzug und wir 13 Schüler eine Einweisung zum Board. Jeder teilte seine bisherige Surferfahrung mit und bekam danach ein Board. Gemeinsam liefen wir runter zum Strand und setzten uns auf einen Hügel auf dem uns unser Surflehrer ein paar wichtige Facts zum surfen und dem Meer erklärte. Im Anschluss ging es runter zum Wasser und ab in die Wellen. Nacheinander sind wir aufs Board gestiegen und versuchten uns so lange wie möglich oben zu halten. Das Anstrengendste war jedoch definitiv das Anlaufen gegen die Strömung wenn man versuchte wieder hinaus aufs Meer zu kommen. Etwa auf Hüfthöhe zog man sich aufs Board und wartete auf die nächste schon gebrochene Welle. Batiste, einer der Surflehrer, zeigte mir wie ich meine Füße platzieren muss und als die nächste Welle kam schubste er mich an.

Ich paddelte zwei, drei Mal und versuchte mich aufs Board zu schwingen. Das klappte mal besser und mal schlechter, abhängig von der Strömung, Stärke der Welle und möglicher Leute in meiner Fahrtrichtung. Standhaft in der Strömung zu bleiben war zwar super anstrengend, doch die kurzen Momente auf dem Surfboard machten das wieder wett.


Nach ein paar Mal schaffte ich es richtig lange drauf zu bleiben und bin einmal fast bis zum Strand gekommen. Nach zwei Stunden sind wir alle wieder raus und zurück zur Surfschool. Ich buchte mir gleich noch drei weitere Stunden, weil ich es auf jeden Fall noch ausnutzen will so nahe am Strand und einer Surfschule zu sein.


Mittlerweile hatte ich alle Gartenbeete von Unkraut befreit und mit Mulch aufgefüllt. Deshalb gab mir Bo andere Aufgaben wie Feuerholz schichten, an dem ich fast verzweifelt bin. Jedes Mal wenn der Stapel fast fertig war, fiel er in sich zusammen und ich musst erneut anfangen. Nach drei Stunden ohne einen fertigen Stapel kapitulierte ich. Bo war so nett mir eine andere Aufgabe zuzuweisen für die ich besser geeignet bin.


Die nächsten Tag verbrachte ich morgens damit Rasen zu mähen, Fenster zu putzen und Weidezäune zu streichen. Alle zwei Tage hatte ich immer Nachmittags meine Surfstunden die ich sehr genoss und die mir sehr viel Spaß machten. Ich wurde immer besser, schaffte es immer länger auf dem Brett zu bleiben.

Unglücklicherweise hatte sich Bo bei einem Freund angsteckt das in einer unschönen Magen-Darm Infektion endete. Weil sie mich nicht auch anstecken wollte sollte ich so schnell es geht abreisen. Abends hatte ich jedoch noch ein Vorstellungsgespräch für mein Studium in Deutschland so konnte ich noch eine Nacht bleiben. Am nächsten Morgen weckte sie mich sehr früh und ich packte in aller Eile alles zusammen, da sie sehr klar und etwas unfreundlich ausdrückte, dass ich mich beeilen soll. Ich nahm noch einmal eine Dusche, da ich nicht wusste wann ich die nächste bekommen werde. Zog das Bett ab und packte mein Gepäck ins Auto. Meine Wasserflaschen konnte ich zum Glück auch noch einmal auffüllen. Ich verabschiedete mich von Bo und Mareeba und fuhr los. Von den Kindern durfte ich mich nicht mehr verabschieden, weil sie gerade am lernen waren und ich sie nicht stören sollte. Ich war so gestresst, dass ich leider schon wieder verschwitzt war. Dann wusste ich erstmal nicht was ich nun machen soll. Ohne Plan was ich die nächsten Tage tun und wo ich nachts schlafen sollte fuhr ich erst einmal runter zum Strand.



Mit diesem Kliffhanger verabschiede ich mich vorerst. Ich hoffe es hat euch wieder gefallen einen kleinen Einblick in meine Zeit hier in Neuseeland zu bekommen. Wenn es auch nicht mehr so ganz up to date ist.


Danke für euer Interessen und bis zum nächsten Mal,

eure Rachel


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